Wo kommt das Wasser her?

Matthias Preis ist Maler und Lackierermeister und Sachverständiger in Dornburg. Sachverstand hat im Hause Preis Tradition. Bereits Firmengründer Georg Preis war Sachverständiger. Sein Sohn Matthias tat es ihm nach, als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Wiesbaden zunächst für das Maler und Lackiererhandwerk und später auch für das Bautentrocknungsgewerbe. Der engagierte Unternehmer ist neben seiner Boden- und Estrichlegerfirma mit der Pinguin System GmbH im Bereich Bautentrocknung bundesweit tätig. Zu seinem Spezialgebiet „Bautentrocknung“ kam Preis eher zufällig über sein Interesse an der Fotografie. Seine erste Spezialkamera hatte er 1993 gekauft. Heute gehen acht Leckorter-Teams in seinem Auftrag bundesweit der Frage nach: Wo kommt das Wasser her? „Wir helfen mit unserem Unternehmen unseren Kunden, Gebäude zu sanieren, wir organisieren die Bautentrocknung nach Starkregenfällen und Überschwemmungen und verhindern Gesundheitsschäden durch Schimmel. Wir sichern Bauwerke bei Schäden durch Feuchtigkeit und Wassereintritt, erklärt Preis seine Tätigkeit.

 

Der Sachverständige möge feststellen

Als Sachverständiger bekommt Preis von den Gerichten Fragenstellungen, die etwa folgendermaßen beginnen: „Der Sachverständige möge feststellen, ob und warum die Außenfarbe für die Schimmelschäden im Inneren ursächlich ist.“ Seine Herangehensweise als Sachverständiger beschreibt Preis mit einem Bild: „Ich stelle mir vor, ich soll eine Erklärung für die Sendung mit der Maus formulieren. Ich zitiere keine Normen – obwohl ich sie natürlich kennen muss – ich formuliere möglichst verständlich, damit der Richter oder der private Auftraggeber eines Gutachtens die komplexen bauphysikalischen, materialtechnischen und hydrologischen Zusammenhänge schnell erfassen können. Bei der Suche nach der Ursache von Feuchtigkeit im Rahmen eines Gutachterauftrags bringe ich hochwertige Technik zum Einsatz, damit die Bausubstanz nicht durch Aufstemmen oder Aufgraben zerstört werden muss. Und ich kann auf einen großen Erfahrungsschatz als Maler und Lackierermeister und als Bautentrockner zurückgreifen.“

 

Keller feucht

Beispielsweise war in einem Altersheim mit Schwimmbad der Keller feucht. Auf der Suche nach der Ursache stand zunächst das Schwimmbecken unter Verdacht. Als nächstes wurde die Isolierung der Kellerwand verdächtigt. Über einen Zeitraum von mehreren Jahren wurden die Salzausblühungen an der Kellerwand immer größer. Das Gebäude wurde 3 Meter tief freigegraben, alte Bäume wurden verdächtigt und gefällt. Zunächst schienen diese Maßnahmen naheliegende Lösungen des Problems. Aber der Fall war nicht gelöst, die Feuchtigkeit nahm nicht ab. „In dieser Situation wurde vom Bauherren ein Gutachten in Auftrag gegeben, in dem ich untersuchen sollte, woher die Feuchtigkeit kommt. Mit unseren Messgeräten konnte ich feststellen, dass die Feuchtigkeit 16 cm hinter der Außenwand angesiedelt war“, erklärte Preis. Wasser in der Wand oder der Dämmung? Jetzt begann der detektivische Teil der Gutachterarbeit. „Einen Grundsatz kennt jeder“, so Preis im Gespräch: „Das Wasser sucht sich seinen Weg.“ Bisher war niemand auf die Idee gekommen, dass diese Feuchtigkeit von der Dachentwässerung kommen könnte. Der Einlauf eines Fallrohres, zurückversetzt hinter der Flachdachumrandung angeordnet, war undicht. Hier konnte das Wasser in die Isolierung der Wand eindringen und die Schäden an der Außenwand und im Keller hervorrufen. Die Ursache scheint im Rückblick naheliegend, aber man muss erst einmal darauf kommen, dass eine feuchte Kellerwand, dass Ausblühungen an der Wand von einem undichten Fallrohreinlauf auf dem Dach herrühren. „Entscheidend ist, dass wir mit unserer Erfahrung und unserer Technik auf Fragen der Gerichte und privater Auftraggeber in Gutachten rund um Feuchtigkeit und Wassereintritt schnell und meist ohne Zerstörung herausfinden können, wo die Ursache zu finden ist. Herauszufinden, wo das Problem liegt, das ist meine Aufgabe als Sachverständiger.